Ljeto u Zagrebu. Siget.

Großstädtisches, Touristen und Glücksspieler. Sommerliche Szenen aus der kroatischen Hauptstadt. Teil 2.

Zwei ältere Männer fahren mit dem Moped auf den Gehsteig der Froudeva. Keiner trägt einen Helm. Sie bleiben beim lange geschlossenen Buffet Mustang stehen.

Der Beifahrer hüpft hinunter. Der Fahrer parkt das Moped am roten Teppich vor dem Lokal. Verbleichenderweise liegt der immer noch vor dem Eingang zu Lokal.

Die zwei gehen ins Flamingo. Das ist ein „Automat Club“, ein Spiellokal. Es ist untergebracht in einem ehemaligen Grilllokal an der Ecke Froudeva und Avenija Dubrovnik.

Ein Trio, zwei Männer und eine Frau, kommen heraus. Sie wirken gelöst. Vielleicht haben sie Glück gehabt, aber nicht sehr viel.

Menschen praktisch jeglichen Alters gehen im Flamingo ein und aus. Keiner wirkt sonderlich wohlhabend.

Wie in den anderen Nachfolgestaaten Jugoslawiens ist Spielsucht in Kroatien weit verbreitet. Nicht so schlimm wie in Bosnien vielleicht, aber die Umsätze der Branche liegen gemessen am Durchschnittseinkommen weit über denen etwa in Österreich.

In unmittelbarer Nähe des Flamingo gibt es einige Wettlokale.

Eine hübsche Blondine Mitte 30 mit kurzem Haarschnitt und ihr älterer Begleiter, beide in Jeans und weißen T-Shirts, gehen Richtung Lokal.

Sie wirkt sehr nervös. Ständig schaut sie über die Schulter. Auch ihr Begleiter macht einen hektischen Eindruck.

Die Sonne geht langsam unter. Die Lichter der Lokale und der Bäckerei an der Froudeva gehen an, ebenso die Straßenlaternen an der Avenija Dubrovnik.

Ich sitze im Schanigarten eines Cafes neben dem Flamingo und bestelle ein Bier.

Anrainer fahren im Kreis. Sie kommen von der Arbeit und suchen Parkplätze.

Die hübsche Blondine kommt aus dem Flamingo heraus. Etwas mehr als eine Stunde wird sie drin gewesen sein. Ihr Begleiter ist hinter ihr. Der Körpersprache nach zu schließen, sind sie ein Paar.

Sie wirkt etwas entspannter als beim Reingehen, aber nach wie vor gehetzt. Sie schaut nicht mehr über ihre Schulter.

Beide gehen sehr schnell und wechseln kein Wort.

Ich bestelle noch ein Bier.

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