Ljeto u Zagrebu. Trg kralja Tomislava.

Großstädtisches, Touristen und Bettler. Sommerliche Szenen aus der kroatischen Hauptstadt. Teil 3.

Trg kralja Tomislava

Zagreber und Touristen sonnen sich auf den Bänken oder im Gras auf dem Rasen in der Nähe des Denkmals von König Tomislav.

Büroangestellte essen ein Sandwich.

Eine stämmige alte Frau mit Strohhut zieht einen abgenutzten Einkaufstrolley hinter sich her. Am Griff hat sie eine wiederverwendbare Tragtasche von Magenta angebracht.

„Svijet boljih mogućnosti“ steht darauf, der Slogan der Tochter der deutschen Telekom in Kroatien. In etwa: „Eine Welt besserer Möglichkeiten“.

In der linken Hand hast sie ein großes, fast leeres, schwarzes Müllsackerl.

Sie geht von Mistkübel zu Mistkübel und schaut kurz rein, ob etwas Brauchbares drin ist, das sie erreichen kann.

Neben dem Reiterdenkmal steht ein Van der kroatischen Polizei.

Kurz davor hat eine junge Journalistin von N1 hier einen Aufsager gemacht.

Am anderen Ende des Platzes, vor dem Künstlerpavillon, wird etwas aufgebaut. Es sieht nach Bühne und Absperrungen aus.

Ein junges Paar knutscht im Schatten eines Baumes in der Nähe des Hauptbahnhofs.

Zwei Polizisten aus dem Van stehen gelangweit herum.

Die alte Frau mit dem Einkaufstrolley hat ihre Runde am Platz gemacht und trottet Richtung Innenstadt.

Das Müllsackerl wirkt nach wie vor ziemlich leer.

Tkalčićeva

Das weiße Haar hat er zu einer Stoppelglatze geschnitten. Der ebenfalls weiße Bart ist etwas länger.

Der braungebrannte ältere Mann geht die vielleicht bekannteste Straße der Zagreber Innenstadt ab und verkauft Visierkappen mit den Logos von Nike und Puma. Touristen strämen durch die Stadt, von Lokal zu Lokal, Souveniershop zu Souvenirshop.

Auch mich spricht der Verkäufer an. Er trägt ausgelatschte Hausschlapfen aus Filz und eine ausgetragene graue Hosen.

Ich sage ihm, dass ich nichts brauche. Er fragt mich, ob ich nicht vielleicht etwas Kleingeld für Brot und Milch habe.

Als ich ihm nichts gebe, geht er enttäuscht weiter.

Bettler gehören seit einigen Jahren sozusagen zum Stadtbild des Zentrums in Zagreb. Hier gibt es viele Touristen. Auch die Anrainer und Beschäftigten der Gegend verfügen über vergleichsweise hohes Einkommen.

Das macht die Gegend für Leute attraktiv, die keine andere Möglichkeit sehen, als mit Betteln über die Runden zu kommen.

Die kroatische Öffentlichkeit zeigt sich beunruhigt über die wachsende Zahl an Bettlern in Zagreb. Wie in diesem Artikel des Portals zagreb.info deutlich wird, sehen es die meisten als ein Zeichen einer Notlage im Land und helfen den Betroffenen – auch, wenn manche den Verdacht hegen, die Bettler würden ihre Notlage nur vortäuschen.

Die kroatischen Behörden scheinen mehr daran interessiert zu sein, Bettler als Zeichen manifester Armut im Land aus der Öffentlichkeit zu verdrängen. Die Polizei geht seit Jahren hart gegen Bettler vor.

Tomićeva

Es ist Abend geworden.

Eine Gruppe junger Frauen steht vor einem der Restaurants bei der Talstation der Uspinjača, der Standseilbahn, die in die Oberstadt führt, und raucht.

Talstation mutet wie eine Übertreibung an. Die Uspinjača überwindet auf einer Gesamtstrecke von 66 Metern 30,5 Meter Höhenunterschied.

Die jungen Frauen tragen alle festliche Sommerkleider und Stöckelschuhe, die Haare sind frisch gemacht.

Eine trägt ein Diadem aus Plastik. Offenbar ein Junggesellinnen-Abschiedsabend oder eine Geburtstagsparty.

Die Frauen sprechen Deutsch. Reserviert haben sie nicht. In einer halben Stunde wird ein Platz frei, sagt ihnen der Kellner.

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