Milena und Nikola Arsenić nehmen uns auf eine Reise auf das höchstgelegene Feld am Balkan mit – das Pešter Plateau. Auf gut 1.200 Metern Seehöhe treffen sie in der kargen Umgebung Šerif und seine Familie, und trennen sich als Freunde. Festgehalten haben die beiden das in einer großartigen Foto-Reportage für Balkanium.
Sandžaker Sibirien heißt das Pešter Plateau auch. Die Fotoreportage von Milena und Nikola Arsenić zeigt, warum.
Diese kalte und karge Gegend hat ihre Schönheiten.
Eine dieser Schönheiten sind die Bewohner.
Fremder bleibt man hier nicht lange. Der Schäfer und Kuhbauer Šerif, seine Frau Sabina und die Kinder machen im Handumdrehen Freunde aus Milena und Nikola.
Wie das passiert, könnt ihr in der großartigen Fotoreportage der beiden auf Anđela Petrovskis großartiger Foto-Seite Balkanium ansehen.
Das sei euch wärmstens ans Herz gelegt, und ich will hier auch gar nicht den Inhalt nacherzählen oder gar mehr von Milenas Fotos zeigen.
Das sollt ihr euch selbst auf Balkanium ansehen.
Mit dieser Fotoreportage zeigt Anđela wieder, warum es ihre Seite gibt.
Sie zeigt uns neue Seiten des ehemaligen Jugoslawien – und ein bisschen auch aus der restlichen Balkanregion – und sie bringt Menschen zusammen.
Ich muss ehrlich gestehen, bis zu dieser Reportage wusste ich nichts vom Pešter Plateau. Zu meiner Schande wusste ich nicht einmal, dass es existiert.
Es ist ein Teil des serbischen Sandžak, gleich an der Grenze zu Montenegro.
Hier leben meist Hirten. Sie züchten Kühe und Schafe, und, wenn sie keine Muslime sind, auch Schweine.
Die meisten Menschen, die hier oben leben, sind Muslime, viele stammen von Albanern ab und betrachten sich heute als Bosnjaken.
Sandžaklije nennt man sie – wie die anderen muslimischen Bewohner des Sandžak – im Rest der Region.
Sandžaklije stehen häufig im Ruf, konservativ und clanverbunden zu sein.
Da ist was Wahres dran – wobei diese Eigenschaft vor allem darauf zurückzuführen ist, dass die jeweiligen Machthaber diese Region jahrhundertelang vernachlässigt haben.
Aber Sandžaklije sind eben auch und vor allem im Allgemeinen sehr herzliche und großzügige Menschen, selbst nach balkanischen Maßstäben.
Ganz nebenbei, die Küche des Sandžak gehört zum Besten, was der Balkan zu bieten hat.
Allein aus dem Grund schon hätte ich Milena und Nikola sehr gerne auf ihrer Wanderung begleitet. Und Šerif, Sabina und die Kinder hätten im Handumdrehen mein Herz erobert.
Aber ich kann auch nicht überall sein. Dank Anđela und Balkanium kann ich wenigstens aus der Ferne an diesem interessanten Ausflug und der herzlichen Begegnung teilhaben.