Zato volim Beč

Darum mag ich meine Stadt. Sogar bei der Kommerzialisierung geht’s bunt zu. So wie die Stadt ist. Und so eigen.

Wo sonst gehen ein örtlicher deutschsprachiger Dialekt und die Sprache ohne Namen eine so zwanglose Mischung ein wie hier?

Für Außenseiter ist das Idiom wahrscheinlich unverständlich. Für große Teile der Wiener Jugend ist das Alltag.

Sprache gestaltet sich nach den Bedürfnissen der Sprechenden. Die Eltern der jungen Wiener kommen aus vielen Ländern. Das Wienerische verändert sich mit ihnen.

Diese Veränderung ist, ganz nebenbei gesagt, das Einzige, was das Wienerische dem Aussterben durch das deutsche Fernsehen entgegenhalten kann.

Nach den Kindern aus deutschsprachigen Haushalten sind junge Menschen mit Eltern aus Ex-Jugoslawien die größte Gruppe.

200.000 Menschen in dieser Stadt haben Wurzeln in Ex-Jugoslawien. Das sind erste und zweite Generation. Oder jeder zehnte Wienerin und jeder zehnte Wiener.

Mit der dritten Generation sind’s noch mehr. Vor allem bei uns in den Arbeiterbezirken.

Dass sich das in der Mode und in Slogans zeigt, ist klar und erfreulich. Leider wählen viele Junge FPÖ und die Isolation – aber ein großer Teil des Rests trägt die Buntheit mit Stolz und bemüht sich, das bunte Wien zu leben und zu erhalten.

Wien ist bunt

Seitdem Wien Großstadt ist, leben hier Menschen aus anderen Weltgegenden. Und das ist gut so.

Das eine der treibenden Kräfte der Kultur in dieser Stadt. Auch, wie man sieht, in der Populär- und Subkultur.

Die Multikulturalität ist aus Wien nicht wegzudenken. Sie macht Wien aus. Sie ist Teil der Seele dieser Stadt.

Was der Slogan heißt

Wer sich gefragt hat, was der Slogan heißt: Das ist schwer zu übersetzen.

Es kann heißen: Wien, Kumpel (oder Haberer) oder Wien, Wahnsinn oder Wien, Waaaahhhnsinn oder Wien, super oder Wien, schrecklich oder Wien, schau her!

Einfacher ist die Übersetzung vielleicht für Menschen, die der Sprache ohne Namen mächtig sind. In dem Fall wär’s wahrscheinlich: Beč, jebiga brate! Wobei man hier eher auf die positiven Seiten des Bedeutungsspektrums denken sollte.

 

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